Leichtes sht in der notaufnahme:
HERAUSFORDERUNGEN
UND
CHANCEN ERKENNEN

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langfristige folgen und möglichkeiten für notaufnahmen zur verbesserung der versorgung

Notaufnahmen stehen bei der Behandlung von leichtem SHT an vorderster Front. Die Arbeitsbelastung und die Verantwortung für das Management von SHT-Patienten trägt überwiegend der Arzt in der Notaufnahme.1,2

Nomenklatur für Kopfverletzungen

 

Nomenklatur für Kopfverletzungen: „SHT“, „Gehirnerschütterung“ und „Postkommotionelles Syndrom“

Die Begriffe „Gehirnerschütterung“ und „SHT“ werden sowohl in der medizinischen Literatur als auch in der klinischen Praxis häufig synonym verwendet. Einige Kliniker bevorzugen den Begriff „Gehirnerschütterung“, wenn sie mit Patienten und Betreuern kommunizieren, da er einen vorübergehenden Zustand suggeriert und das mit Hirnschäden oder Hirnverletzungen verbundene Stigma vermeidet.15,16

„Leichtes SHT“ wird als eine Diagnose beschrieben, die in der Zeit unmittelbar nach einer Verletzung durch ein traumatisches Ereignis gestellt wird, das zu einer Störung des Bewusstseins, des Gedächtnisses, der geistigen Klarheit oder anderer normaler neurologischer Funktionen führt. „Gehirnerschütterung“ wird oft verwendet, um die Konstellation der Anzeichen und Symptome nach einer solchen Verletzung zu beschreiben.16

Bei ungefähr einem Drittel der Patienten mit leichtem SHT tritt eine Vielzahl von kognitiven, emotionalen, psychosozialen und verhaltensbezogenen postkommotionellen Symptomen auf. Wenn eine Gruppe dieser Symptome länger als 3 Monate anhält, werden sie oft als „postkommotionelles Syndrom“ (PCS) klassifiziert.17

DIE MEISTEN SHT-fälle verlaufen mild und werden nach mikroskopischen verletzungen von nervenfasern kategorisiert

die meisten verlaufen mild
  • Es wurde berichtet, dass 94,5 % aller SHT-Fälle mild verlaufen.1
Leichtes SHT: mit mikroskopischen verletzungen verbunden
  • Bei Patienten mit leichtem SHT tritt selten eine intrakranielle Blutung auf; jedoch schließt das Fehlen einer Blutung eine SHT nicht aus. Stattdessen werden sie nach mikroskopischen Verletzungen von Nervenfasern kategorisiert.3,4
SCHWERWIEGENDER: kategorisiert nach blutergüssen und/oder diffusen axonenverletzungen
  • Schwerwiegendere Formen eines SHT gehen oft mit Blutergüssen und/oder diffusen Axonenverletzungen einher. Subdurale oder extradurale Blutungen und Schwellungen im oder um das Gehirn können ebenfalls auftreten.3

LANGZEITFOLGEN EINES Leichtes SHT

Die neuesten Forschungsergebnisse zu den klinischen, sozialen und finanziellen Auswirkungen von SHT zeigen, dass viele Patienten schwerwiegende Folgen eines leichten SHT haben können, was mit der weit verbreiteten Fehlvorstellung, dass die meisten SHT-Fälle ohne Langzeitfolgen verlaufen, im Widerspruch steht.5,7
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EINE EINZIGES LEICHTES SHT KANN ZU LANGFRISTIGEN ODER PERMANENTEN FUNKTIONSBEEINTRÄCHTIGUNGEN FÜHREN
  • 52,8 % der lSHT-Patienten berichteten 12 Monate nach der Verletzung über funktionelle Einschränkungen.7
  • Messbare strukturelle Veränderungen des Gehirns können 1 Jahr nach einer einzigen Gehirnerschütterung vorliegen, selbst bei leichten Verletzungen.8
  • Bei Patienten, die anhaltende Funktionsdefizite aufweisen, besteht ein besonderes Risiko für emotionale Gesundheitsstörungen.9
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PATIENTEN, DIE EIN leichtes SHT ERLITTEN HABEN, SIND DEM RISIKO EINES WEITEREN leichten SHT AUSGESETZT UND BRAUCHEN BEIM ZWEITEN MAL MÖGLICHERWEISE MEHR ZEIT, UM SICH ZU ERHOLEN10
  • Patienten, die eine zweite Verletzung erleiden, insbesondere innerhalb weniger Wochen nach der ersten, können anfälliger für schwerwiegende Folgen, einschließlich eines tödlichen Verlaufs, sein, auch wenn die Auswirkungen beim zweiten Mal weniger intensiv sind.11
  • Der Grad der ersten Verletzung beeinflusst auch das Ergebnis der zweiten Verletzung.
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Die Zahl der weltweit prävalenten Fälle von SHT wurde 2016 auf 55,5 Millionen geschätzt12
  • In den USA leben schätzungsweise 5,3 Millionen Menschen mit SHT-bedingten Behinderungen, einschließlich langfristiger kognitiver und psychischer Beeinträchtigungen.10,13
  • Einige der Erkrankungen, die mit SHTs in Verbindung gebracht werden, sind CTE (chronische traumatische Enzephalopathie), Depression, Angstzustände, Schlafstörungen und PTSD.10, 14

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VERBESSERUNG DER BEHANDLUNG EINES LEICHTEN SHT IN DER NOTAUFNAHME

Acute care Acute care Acute care

 

 

„Es sind verstärkte Anstrengungen erforderlich, um das
Bewusstsein der Kliniker in der Notaufnahme für die Bedeutung der Nachbehandlung zur Vermeidung von Morbidität und Behinderung zu schärfen.“ 5

-Seabury, et al

eine nachbehandlung und die bereitstellung von aufklärungsmaterial bei der entlassung können die langfristigen patienten-OUTCOMES VERBESSERN

  • Die Bereitstellung von Aufklärungsmaterial für Patienten mit leichtem SHT geht mit verbesserten Outcomes einher.5
  • Eine Reihe von Studien unterstützt die Wirksamkeit einer klinischen Konsultation kurz (z. B. 1 Woche) nach einer Verletzung, um genaue und beruhigende Informationen über die zu erwartenden Symptome und den Genesungsverlauf nach einem leichten SHT anzubieten.7

Literaturhinweise: 
1.Korley FK, Kelen GD, Jones CM, et al. Emergency department evaluation of traumatic brain injury in the united states, 2009–2010. J Head Trauma Rehabil. 2015;31(6):379-387.
2.Coronado VG, Haileyesus T, Cheng TA, et al. Trends in sports-and recreation-related traumatic brain injuries treated in US emergency departments: the national electronic injury surveillance system-all injury program (NEISS-AIP) 2001–2012. J Head Trauma Rehabil. 2015;30(3):185-197.
3.Website der American Society of Neuroradiology. Verfügbar unter: https://www.asnr.org/patientinfo/conditions/tbi.shtml [Abgerufen am 18. Sep. 2019].
4.Anon. Traumatic Brain Injury. Johns Hopkins Medicine Website. Verfügbar unter: www.hopkinsmedicine.org/health/conditions-and-diseases/traumatic-brain-injury [Abgerufen am 13. Sep. 2019].
5.Seabury SA, Gaudette E, Goldman DP, et al. Assessment of follow-up care after emergency department presentation for mild traumatic brain injury and concussion: results from the TRACK-TBI study. JAMA Netw Open. 2018;1(1):e180210.
6.Yue JK, Cnossen MC, Winkler EA, et al. Pre-injury comorbidities are associated with functional impairment and postconcussive symptoms at 3- and 6-months after mild traumatic brain injury: a TRACK-TBI study. Front Neurol. 2019;10:343.
7.Nelson LD, Temkin NR, Dikmen S, et al. Recovery after mild traumatic brain injury in patients presenting to US level I trauma centers. JAMA Neurol. 2019;76(9):1049.
8.Zhou Y, Kierans A, Kenul D, et al. Mild traumatic brain injury: longitudinal regional brain volume changes. Radiology. 2013;267(3):880-890.
9.Zahniser E, Temkin NR, Machamer J, et al. The functional status examination in mild traumatic brain injury: a TRACK-TBI sub-study. Arch Clin Neuropsychol. 2019;34(7):1165-1174.
10.Website von Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Verfügbar unter: https://www.cdc.gov/headsup/pdfs/providers/facts_about_concussion_tbi-a.pdf [Abgerufen am 18. Sep. 2019] und unter https://www.cdc.gov/traumaticbraininjury/outcomes.html [Abgerufen am 3. Juni 2020].
11.Bey T, Ostick B. Second impact syndrome. West J Emerg Med. 2009;10(1):6-10.
12.GBD 2016 Traumatic Brain Injury and Spinal Cord Injury Collaborators. Global, regional, and national burden of traumatic brain injury and spinal cord injury, 1990–2016: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2016. Lancet Neurol. 2019;18:56-87.
13.Wang KK, Yang Z, Zhu T, et al. An update on diagnostic and prognostic biomarkers for traumatic brain injury. Expert Rev Mol Diagn. 2018;18(2):165-180.
14.Stein MB, Jain S, Gia JT, et al. Risk of posttraumatic stress disorder and major depression in civilian patients after mild traumatic brain injury: a TRACK-TBI study. JAMA Psychiatry. 2019;76(3):249-258. doi:10.1001/jamapsychiatry.2018.4288.
15.The Management of Concussion-mild Traumatic Brain Injury Working Group, VA/DoD Clinical Practice Guidelines for the Management of Concussion-Mild Traumatic Injury, Version 2.0, 2016
16.Sussman ES, Pendhark AV, Ho AL, et al. Mild traumatic brain injury and concussion: terminology and classification. Handbook of Clinical Neurology. 2018; Vol. 158, Chapter 3.
17.Voormolen DC, Cnossen MC, Polinder S. Divergent Classification Methods of Post-Concussion Syndrome after Mild Traumatic Brain Injury: Prevalence Rates, Risk Factors, and Functional Outcome. Journal of Neurotrauma. 2018; 35: 1233-1241.